Sport Austria - Interessenvertretung und Serviceorganisation des organisierten
Sports in Österreich.

1. Jugendsportforum 2001

Am 1. Dezember 2001 fand im Wiener Haus des Sports das 1. Österreichische Jugendsportforum mit 120 Teilnehmern statt. Dabei wurden wesentliche Themen, welche die aktive Sportausübung und die organisatorische Beteiligung von Jugendlichen im österreichischen Sport betreffen, erörtert.

Am Vormittag standen Impulsreferate auf dem Programm. Am Nachmittag wurden verschiedenste Fragestellungen betreffend "Jugend & Sport" in Workshops diskutiert und bearbeitet. Den Beginn machte jedoch das Referat von Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider (Universität Paderborn/Deutschland), der zu Beginn des Jahres 2001 mit einer sportwissenschaftlichen Studie großes Aufsehen sorgte. Die empirischen Befunde in der Studie "Jugendarbeit in Sportvereinen - Anspruch und Wirklichkeit" belegten, dass die pädagogische Kompetenz der Trainer und Übungsleiter in den Sportvereinen teilweise mangelhaft und verbesserungsfähig ist. Mit teilweise provokanten Statements legte er bereits den Grundstein für spannende Diskussionen am Nachmittag. Nach diesem eher theoretischen Beitrag hatten drei Jugendliche die Möglichkeit, die Jugendarbeit in ihren Sportvereinen aus praktischer Sicht zu schildern.

Am Nachmittag wurden Workshops abgehalten, die von einer Kleingruppe bereits vorbereitet und im Rahmen des 1. BSO Jugendsportforums moderiert wurden. Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Präsentation der Workshopergebnisse.

Um der Initiative des Jugendsportforums entsprechenden Nachdruck zu verleihen und eine Fortsetzung der Diskussion zu erreichen, hielten die Teilnehmer unten stehende Leitsätze und Forderungen fest. Sie haben damit einen Prozess ausgelöst, der eine weiterführende produktive Debatte ermöglicht und langfristig ein Umfeld im Sport von Jugendlichen für Jugendliche schafft.

Leitsätze & Forderungen

  • Der Sport ist die größte Jugendbewegung Europas, dieser Tatsache muss auch in Österreich größere Bedeutung zukommen.
  • Die Jugendlichen wissen selbst am besten über ihre Wünsche und Vorstellungen im Sport Bescheid und sollten daher ein Mandat im organisierten Sport erhalten, um dort ihre Anliegen vorbringen zu können
  • Partizipation bedeutet das aktive Mitgestalten, Mitbestimmen und Mitwirken der Jugendlichen im Sport.
  • Partizipation auf allen Ebenen des Sports scheint daher unverzichtbar (Verein, Fach- und Dachverband, BSO, ÖOC, EU, ENGSO, etc.).
  • Um eine aktive und konstruktive Partizipation der Jugendlichen zu ermöglichen sind Schwerpunkte in ihrer Aus- und Fortbildung, sowohl im Trainer- als auch im Funktionärswesen, unabdingbar. Mehr und besser ausgebildete Trainer für den Jugendbereich sind ebenfalls notwendig.
  • Der Sportverein muss sich weiter öffnen und auf die Veränderungen der Gesellschaft eingehen.
  • Die Ausübung des Sportes muss für Jugendliche leistbar sein.
  • Die Jugendlichen fordern eine bessere Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Schulen.
  • Jugendsport ist mehr als die Vorbereitung von späteren Spitzensportlern. Das Ziel ist die Gleichberechtigung von Leistungs- und Breitensport