Sport Austria - Interessenvertretung und Serviceorganisation des organisierten
Sports in Österreich.

"INTEGRATION BEWEGT" 2014

Im Sport treffen Personen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Religionen aufeinander. Die österreichischen Sportvereine mit ihren vielfältigen Angeboten bringen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen. Ein gemeinsames Ziel verfolgen, das Zusammenspiel im Team, der gemeinsame Erfolg, das Training miteinander oder einfach die Freude an der Bewegung teilen – das verbindet Menschen unabhängig ihrer Herkunft. Sportvereine sind somit Orte der Begegnung und bieten großes Integrationspotenzial. Diese Vielfalt als Chance zu begreifen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu gelungener Integration.

Die BSO möchte ihre Verbände und Vereine bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen und hat daher am 26.11.2014, gemeinsam mit dem Österreichischen Integrationsfonds, bereits zum 2. Mal die Tagung „INTEGRATION BEWEGT“ angeboten. Ziel ist es dabei, eine Plattform für den fachlichen Austausch und Möglichkeit zum Netzwerken zu schaffen, sowie unterschiedliche Aspekte des Bereichs „Integration im und durch Sport“ zu diskutieren.

Horst Karas, Vorsitzender Sportausschuss des Österreichischen Städtebundes, zeigt in seiner Keynote unterschiedliche Aspekte auf, wo Sport und Integration in Städten gelebt werden kann und wie dies durch die Städte unterstützt werden kann: Forcierung von Kindergarten- und Schulaktivitäten, zur Verfügung-Stellen von TrainerInnen, Sicherstellung von Erreichbarkeit der Sportstätten, Angebot von Plattformen und Information: „Sport ist ein Brückenbauer, Integration braucht Offenheit und Respekt.“ Karas resümiert, dass wir in Österreich bereits mit der Sensibilisierung für die Thematik gut vorangeschritten wären und es jetzt an der Zeit wäre für die Durchführung.

Als zwei Beispiele für die Durchführung präsentierten Dr. Christian Lettner, SPORTUNION Tirol, und Jasr Negm, ASVÖ Wien, Erfahrungen aus der Durchführung von zwei bereits abgeschlossenen Projekten in motu und Fußballerinas. Dabei wurde unter anderem dargestellt, dass die Erreichbarkeit der Zielgruppe vor allem über „Schlüsselfiguren“ und persönliche Ansprache möglich ist und Vertrauen die Basis darstellt für die Zusammenarbeit. Probleme ergaben sich teilweise durch Kursbeiträge und die Verfügbarkeit geeigneter Räumlichkeiten. Auch nach Projektende zeigt sich, dass die Angebote zumindest teilweise weitergeführt werden und in die Kursprogramme der Vereine integriert wurden.

Nachfolgend gab Dr. Josef Mantl einen umfassenden Überblick über digitale Medien und wie man sich auf Facebook und anderen Sozialen Netzwerken ohne größere Budgets optimal präsentieren kann. Webseiten, Search Engine Marketing, E-Mail-Marketing, Facebook Fanpages und Instagram stellen nur einen Auszug dessen dar, welche Möglichkeiten digitale Medien in der Bewerbung von Sportangeboten und der zielgruppenspezifischen Ansprache bieten. Mantl präsentierte Strategien und Erfahrungen von bereits durchgeführten Sportprojekten bzw. von Sportorganisationen, mit denen ein erfolgreicher Aufbau einer Online-Community betrieben wurde.
Das Video-Tutorial zu diesem Vortrag wird am YouTube-Kanal des Österreichischen Integrationsfonds zur Verfügung gestellt: www.youtube.com/watch?v=ruiHdHG_VGI

Im Anschluss an die Tagung wurde in feierlichem Rahmen der Integrationspreis Sport verliehen. Sportminister Gerald Klug und Integrationsminister Sebastian Kurz zeigten sich dabei begeistert über die ausgezeichneten Projekte und das Engagement der Projektverantwortlichen.

BSO-Präsident Herbert Kocher: „Integration ist ein langfristiger gesamtgesellschaftlicher Prozess, gegenseitiges Aufeinanderzugehen und Kommunikation sind Grundvoraussetzungen. Der Sport unterstützt diese Bemühungen. Unsere Verbände und deren Vereine sind kompetente Partner und leisten, nicht zuletzt durch die unermüdliche Unterstützung der zahlreichen Ehrenamtlichen, einen bedeutenden Anteil an gelungener Integration. Sport ist jedoch nur ein Teilbereich der Gesellschaft, der zur Integration beitragen kann. Es braucht Engagement und Zusammenspiel aller Menschen, mit und ohne Migrationshintergrund.“